Ziele einer Blower Door Messung

Leckagesuche
Verringerung unkontrollierten Lüftungswärmeverluste
Vermeidung von Feuchteschäden (Bauschäden)
Verbesserung der Behaglichkeit
Nachweiserbringung nach DIN EN 13829 (für Kfw Neubau oder Sanierung)
Kontrolle der Bauausführung

Im Endeffekt ist das Ziel aber immer ein weitestgehend luftdichtes Gebäude mit hohem Wohnkomfort somit gibt es zwei wesentliche Ziele.

1. Bestimmung der Luftwechselzahl n50 nach DIN EN 13829 (Nachweiserbringung)

Die Grenzwerte für den Luftwechsel sind:
Für Gebäude mit freier Lüftung durch Fenster ein maximal 3-facher Luftaustausch des gesamten Innenraumvolumens in einer Stunde.
Für Gebäuden mit kontrollierter Lüftung (Lüftungsanlage) sogar einen nur 1,5-fachen Luftwechsel.

Gemessen wird diese Luftwechselrate bei einer Druckdifferenz (innen – außen) von 50 Pascal. Man nennt den ermittelten Wert der Luftwechselrate auch n50- Wert. Die Meßbedingungen während eines Luftdichtheitstestes (Blower-Door) simulieren die Verhältnisse in einem Gebäude während eines Sturms der Windstärke 5 ­ 6. Dieser künstliche Sturm wird mittels eines kräftigen Gebläses erzeugt, welches in einem Rahmen aus Plane eingebaut ist und in ein Fenster oder eine Außentüre luftdicht eingespannt wird. Bei Luftmengen bis zu 7.200m3/h wird dann der Druckunterschied zwischen Außen- und Innenraum gemessen. Der Druckunterschied in Abhängigkeit zur Fördermenge des Ventilator wird zu dem Gebäudeinnenvolumen in Beziehung gesetzt und erlaubt so Rückschlüsse auf die Luftdichtheit der Außenhülle.

 

2. Ortung der noch vorhandenen Leckagen

Hierzu wird mit dem Gebläse im Gebäude ein Unterdruck von etwa 50 Pa eingestellt. Bei dieser Druckdifferenz lassen sich an Undichtigkeiten deutliche Luftströmungen nachweisen.

Verfahren
Leckagesuche per Hand:
Die am häufigsten eingesetzte Methode ist das „Aufspüren“ – in der Tat wörtlich zu nehmen – der Strömungen mit der Hand. Die Haut ist für Luftströmungen bereits ab Geschwindigkeiten von etwa 0,1 m/s empfindlich. Die bei den Messungen oft vorhandene Temperaturdifferenz zwischen innen und aussen erhöht die Sensibilität für Luftbewegungen weiter.
Die Methode, die Undichtheiten mit der Hand zu erfühlen, hat den Vorteil, sehr schnell zu sein und keinerlei kostspielige oder schwer transportable Hilfsmittel zu benötigen. Nachteilig sind die geringe Reichweite, die fehlende „objektive“ Dokumentierbarkeit der „Messung“ und die relativ geringe Ortsauflösung. Zum Beispiel kann man mit der Hand als Sensor oft nicht unterscheiden, ob eine Luftströmung zwischen Fensterflügel und Blendrahmen oder durch einen Spalt zwischen Blendrahmen und Mauerwerk strömt.

Leckagesuche per Anemometer:
Messung der Strömungsgschwindigkeit mit einem Anemometer:Ein Anemometer weist Luftbewegungen nach, indem es die Strömungsgeschwindigkeit anzeigt (i.d.R. in m/s), die ein kleiner Sensor mißt. Dieser Sensor befindet sich oft am Ende einer Teleskop-Stange, wodurch sich der Aktionsradius auch ohne Leiter schon deutlich erhöhen läßt.
Quantitative Aussagen über den Luftstrom, der durch eine Leckage fließt, lassen sich aber mit dem Anemometer nicht machen. Darüberhinaus läßt sich mit dem Anemometer ein Gebäude nur stichprobenartig untersuchen. Eine ganze Gebäudehülle lückenlos damit auf Leckagen zu untersuchen würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Leckagesuche mit einer Nebelmaschine:
Mit einer Nebelmaschine wird in das zu untersuchende Objekt (Gebäude oder Wohnung) Nebel eingeblasen. Durch die Erzeugung eines Überdruckes kann erkannt werde an welchen Stellen Nebel aus dem Objekt entweicht.

Leckagesuche mit der Thermografiekamera:
Mit einer Thermografiekamera können eindringende kalte Luftströmungen (oder austretende warme Luftströmungen) sichtbar gemacht werden. So können Leckagen auch dokumentiert werden.

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